Vollnarkose für Piercings???

Um die größte Irrtümer rund um das Thema Betäubung aufzuklären und die häufigsten Fragen zu beantworten, habe ich beschlossen diesem heiß diskutieren Thema, einen Artikel zu widmen. Grundsätzlich ist beim Thema Betäubung zu sagen: ‚Wer schön sein will, muss leiden!

Trotzdem gibt es immer häufiger Kunden, die schon mit Schwindelanfällen, Schweißausbrüchen und Kreidebleichen Gesichtern, in das Piercingstudio kommen und nach einer Betäubung fragen.

Ich bin der Meinung, dass es immer auf die Art des Piercings ankommt. Natürlich ist bei den meisten Piercings eine Betäubung nicht notwendig, da der Schmerz ohnehin nur sehr kurz ist und nicht so dramatisch, dass er nicht auszuhalten wäre! Aber die Piercing Variationen werden immer ausgefallener und heftiger.
Seit dem Aktuellen Boom der Dermal Anchor (Implantate) wird häufiger nach einer Betäubung gefragt, als vorher.

Hier einmal eine Auflistung verschiedener Betäubungsvarianten, deren Anwendung und deren eventuellen Vor - & Nachteile.

Die Betäubungsspritze

Diese Art der Betäubung darf nur von ausgebildetem, medizinischem Personal, mit Spritzenschein, gesetzt werden. Wie zum Beispiel einem Arzt oder Heilpraktiker.
Deswegen fällt diese Variante der Betäubung für die meisten aller Piercingstudios weg.

Vereisungsspray


Diese Variante kann anders als bei der Spritze, von jedem angewandt werden.
Viele Piercer benutzen es aber von dieser Betäubungsvariante ist abzuraten!
Vereisungssprays sorgen dafür dass sich das Gewebe zusammen zieht und verhärtet.
Diese Verhärtung die durch das ‚einfrieren' des Gewebes entsteht, ist in etwa mit einem gefrorenen Stück Fleisch zu vergleichen. Habt ihr schon mal versucht eine Nadel durch ein Gefrorenen Stück Fleisch zu schieben? Nicht? Ja dann versucht das bitte mal.
Das durchdringen der Nadel wird unnötig erschwert und man muss einiges an Kraft aufwenden um die dünne Nadel durch das Gewebe zu schieben. Zusätzlich können kleine Partikel, des Vereisungssprays, mit der Nadel in den Stichkanal geraten und sind somit vom Medizinischen Standpunkt her auch nicht ganz ungefährlich! Letzen Endes sollte man noch erwähnen das diese Vereisungssprays lediglich die Hautoberfläche Betäuben und somit gar nicht den gesamten zu piercenden Bereich betäuben sondern mehr einen Placebo Effekt haben! Wobei die meisten Studios, die es anbieten eh nur so kurz sprühen, dass es keinerlei Effekt hat.

Das einzige was somit bleibt sind..

Betäubungspflaster


Vorteil an den Betäubungspflastern, sie sind medizinisch unbedenklich und werden in vielen Krankenhäusern, zum Beispiel zum Legen von Venenverweilkanülen, bei Kindern etc. benutzt und Betäuben weiter als nur die Hautoberfläche! Wobei man auch hier sagen muss, sie betäuben nicht den gesamten Stichkanal! Ein Nachteil von den Betäubungspflastern ist allerdings das sie mindestens 2 Stunden einwirken müssen, um richtig zu betäuben!
Das heißt man muss hier, obwohl man ohnehin schon ziemlich aufgeregt und nervös ist, Zeit investieren um eine korrekte und wirkungsvolle Betäubung zu erzielen.
Unser Tipp ist deswegen: Lasst euch bereits bei der Terminvereinbarung ein solches Betäubungspflaster mitgeben, oder falls ihr den Termin am Telefon gemacht habt, holt es einfach vorher bei Eurem Piercer ab!  Wenn nicht besorgt ihr euch diese in der Apotheke einfach selber.
So könnt ihr, zwei Stunden vor dem Termin, das Pflaster in Ruhe zuhause aufkleben und habt keine lästigen und nervenaufreibenden Wartezeiten kurz vorm dem eigentlichen Piercen.

Fakt ist dennoch: Das betäuben ist und bleibt heiß diskutiert und jeder Piercer entscheidet selbst, ob er diesen Service anbietet oder nicht.

Alle andere Varianten mit Cremes, Lösungen und ähnlichem funktionieren nicht!

P.S.: Ohrpiercings sind übrigens prinzipiell nicht betäubbar..

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